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Was Eltern das Herz bricht

Das Leben mit einem Kind mit einem Handicap, ist nicht immer einfach. Aber in der Regel geben wir nicht auf und machen das Beste draus. Aber es gibt Situationen, die einem das Herz bricht. Hier möchte ich euch einige Beispiele nennen. (ich werde diese Liste fortführen...)

  1. Ich stehe mit Morice beim Bäcker. Kommt eine ältere Dame und meint "Hallo kleiner Mann". Morice antwortete nicht, weil er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sprechen konnte. Ich erklärte der Frau warum Morice nicht sprechen kann. Sie verzog das Gesicht und drehte sich ohne ein weiters Wort um und ging.
  2. Im Krankenhaus kurz vor der Entlassung nach der schweren Lungenentzündung. Die Stationsärztin hörte seine Lunge ab und meinte zu mir, das wird nur schlechter, eine Besserung sei nicht zu erwarten. Heute arbeitet die Gute Frau da nicht mehr, ich würde ihr gerne einiges über MTM erklären und ihr meinen Lieblingsfinger zeigen. 
  3. Ich sitze mit Morice in der Straßenbahn und ein Schulkind zeigt auf ihn und sagt guck mal Mama, der hat aber einen komischen Kopf. Die Mama reagierte nicht auf ihr Kind und lies das so stehen.
  4. Keine Woche später gehen wir spazieren und es kommt eine Familie aus einem Eingang. Sagt das größere Kind zu seinen Eltern: "Schau mal, der hat aber einen komischen Kopf". Die Mutter peinlich berührt. Sie erklärt ihn das es nun mal Menschen gibt, die anders aussehen. Da stellst sich mir die Frage, warum sie das nicht schon eher gemacht hat, denn das Kind war mindestens schon 9 Jahre alt. 
  5. Wenn Menschen denken das Morice es nicht merkt das er blöd angestarrt wird. 
  6. Wenn sich Morice schämt, selbst den Rolli zu fahren, weil gerade andere Kinder an ihn mit dem Fahrrad vorbei düsen und er mir dann sagt das er auch Fahrrad fahren möchte.
  7. Ein Junge stand vor Morice und fragte was das denn für ein Schlauch wäre. Gerade als ich zur Erklärung ansetzte, kam die Mutter und zehrte ihn mit der Aussage weg: "so was fragt man nicht". Ich rief ihr hinterher, dass genau das das Richtige ist, denn nur wer fragt bekommt auch Antworten!
  8. Viele sehen Morice in seinen Rollstuhl und denken das er nicht nur körperlich, sondern auch geistig behindert ist. Dem ist nicht so. Morice ist ein pfiffiger kleiner Junge in einem zu schwachen Körper. Er möchte spielen und lernen, wie alle anderen auch. 
  9. Die Kitaplatzsuche ging mir sehr nah. Dazu wird es einen extra Artikel geben. 
  10. Wenn sogenannte Freunde selten oder nie den Weg zu uns finden, dann aber ständig fragen, wann wir sie mal wieder besuchen kommen. Es gibt wirklich ehemalige Freunde, die uns in unserer Zeit mit Morice noch nie besucht haben, trozu kurzer Wege. Irgendwie verstehen die wenigsten, welcher Aufwand solche Wege für uns sind und was es für Hindernisse es gibt, wenn andere nicht ebenerdig wohnen.